Forschendes Lernen und Erkenntnisgewinnung
An der Wissensgesellschaft teilhaben
Wissen ist im digitalen Zeitalter leicht zugänglich und entwickelt sich schnell weiter. Deshalb sollten Lernende sowohl vorhandene Erkenntnisse kritisch reflektieren können als auch, im Sinne eines lebenslangen Lernens, sich Wissen selbständig aneignen können. Auf diese Weise sollen Lernende als mündige Bürger an der Wissensgesellschaft teilhaben können. Ein grundlegendes Verständnis für das naturwissenschaftliche Vorgehen als Möglichkeit der Welterschließung ist hierfür fundamental bedeutsam. Kompetenzen der Erkenntnisgewinnung sowie Kenntnisse über die „Nature of Science“ (NOS) sind deshalb wichtiger Bestandteil der naturwissenschaftlichen Grundbildung („scientific literacy“) und national sowie international anerkanntes Ziel der Schulbildung.
Experimentieren als zentrale Arbeitsweise in Biologie und Chemie
Ein sehr prominenter Weg der Erkenntnisgewinnung in Biologie und Chemie ist das Experimentieren. Als zentrale naturwissenschaftliche Arbeitsweise ist es sowohl Hilfsmittel als auch selbst Lerninhalt, um das naturwissenschaftliche Vorgehen der Erkenntnisgewinnung zu verstehen. Forschendes Lernen gilt dabei als ein Schlüssel, indem Lernende typische Schritte des Experimentierens aus Sicht eines Forschenden selbsttätig nachvollziehen. Die Frage nach dem geeigneten Maß an Instruktion wird hierbei unterschiedlich bewertet.
Unsere zugehörigen Forschungsprojekte befassen sich daher vor allem mit folgenden Fragen:
- Wie sollten Lerngelegenheiten gestaltet sein, um effektiv Vorstellungen und Kompetenzen zur naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung zu fördern?
- Welche Lernwege werden von den Lernenden beim Experimentieren typischerweise beschritten?
- Wie lässt sich die Lernwirksamkeit beim Experimentieren bezüglich Erkenntnisgewinnung und NOS in Abhängigkeit verschiedener Freiheitsgrade durch unterschiedliche Instruktion optimieren?